Als uns vor einiger Zeit Andi und Anthony bei einem Besuch in Fulda von Ihrem Plan erzählten, ein eigenes Label ins Leben zu rufen, sagten wir Ihnen – ohne auch nur eine Skizze der Kollektion gesehen zu haben – unseren vollen Support zu. Wir wussten, das was diese Jungs anfassen, kann nur gut werden. Vor wenigen Wochen sahen wir dann die finalen Muster der aktuellen „Black Sheep“ Kollektion live – und waren völlig hin und weg. Wir haben viel erwartet, doch unsere Erwartungen wurden übertroffen. Schlichte Styles, beeindruckende Verarbeitung, jedes Teil für sich genau nach unserem Geschmack. Um auch Euch die Jungs hinter OPM vorzustellen, haben wir sie kurzerhand auf ein Interview eingeladen.
Jungs, stellt Euch kurz vor, was sind Eure Aufgaben bei OPM und was habt Ihr vorher gemacht?
Wir vier, Andreas, Anthony, Dennis und Marcel, kom- men aus Koblenz, einer schönen Stadt an der Rhein und Mosel zusammenfließen. Anthony war u. a. zehn Jahre lang im Bereich Modedesign und Produktion für Jay-Z unterwegs, startete als Fünfjähriger mit B-Boying und hat jahrelang neben Graffiti auch Musik gemacht. Dennis ist in der Streetart-Szene als Künst- ler aktiv, hat deutschlandweit einige Ausstellungen initiiert und studierte in Wiesbaden Kommunikati- onsdesign. Andreas war jahrelang DJ und konnte als „Sneakerhead“ über all die Jahre als Vertreter einiges an Erfahrung im Messe- und Vertriebsbereich sammeln. Marcel hat u.a. einige Zeit in Hamburg gelebt, für verschiedene Wirtschaftsunternehmen gearbeitet, sowie im Ausland International Business studiert. So verteilen sich die Aufgaben automatisch und jeder hat seinen Eckpunkt in unserer Raute. Trotzdem bringt sich jeder, was Ideen und Produktionsschritte für die Kollektion angeht, mit ein – wir sind sozusagen ein Körper mit vier Köpfen.
Wie habt Ihr zusammen gefunden und vor allem: was war der Anlass für Euch, ein eigenes Label zu gründen?
Obwohl wir aus verschiedenen Stadtteilen stammen hat uns der Hip Hop und die damit verbundene Kreativität schon im Teenager-Alter zusammengeführt. Seitdem verbindet uns eine tiefe Freundschaft. Wir haben zwar in anderen Städten und im Ausland gearbeitet und uns fortgebildet aber unser Kontakt ist nie abgebrochen und schon bald entstand der Traum, unabhängig zu sein um etwas Gemeinsames zu erschaffen. Die erste Idee ein eigenes Modelabel zu gründen entstand 2008 während eines 3-stündigen Telefongesprächs zwischen Anthony und Dennis – der Grund warum sie auch zurück in die Heimat gezogen sind. Zu dem Zeitpunkt konnten wir uns allerdings noch nicht ganz darauf konzentrieren, weil wir in vielen anderen Projekten involviert waren. Die jahrelangen Kontakte im Bereich Design, Produktion und Vertrieb veranlassten uns dazu, den Schritt tatsächlich zu gehen um endlich die Idee in die Tat umzusetzen.
Was ist der Background von OPM – wo sind die Wurzeln des Labels?
Unsere Wurzeln sind fest in der Kunst der Straße verankert, aus denen wir die Grundzüge unseres kreativen Arbeiten und Wachsens ziehen. OPM Abkürzung für: „originalpeoplesmind“ – ist das Verlangen nach dem was wir über die letzten Jahre aus den verschiedensten Bereichen leben und lieben gelernt haben, sei es die Musik, die Kunst oder beispielsweise auch das Reisen und das damit verbundene Kennenlernen von Persönlichkeiten mit den unterschiedlichsten Charakteren. Unsere Inspiration ist das Leben, die Menschen und die Erfahrung als Aktivisten in verschiedenen Bereichen, sowie das Reisen in viele Länder dieser Erde.
Eure erste Kollektion ist sehr schlicht gehalten mit einem ausgeprägten Fokus auf Materialien und Verarbeitung. Was war die Inspiration für Eure „Black Sheep“ Kollektion?
Ganz klar im Vordergrund steht für uns eine gute, aussagekräftige und heutzutage leider nicht mehr alltägliche Produktqualität zu garantieren. Das fängt bei uns bei der Ideenfindung an, geht über das Stoffsourcing, der Materialwahl, der Verarbeitung und mündet in der Produktion. Unser Ziel war es von Anfang an nicht auf den „Rip-off“ T-Shirt Hype aufzuspringen, sondern ein Modelabel mit unseren eigenen Ideen und Logos ins Leben zu rufen. Unser Ziel ist es, das Label gesund wachsen zu lassen, damit es seine Wurzeln schlagen kann. Daher probieren wir möglichst nah an unsere Vorstellung des Produktes und des Styles zu kommen, bis wir ihn zu 100% fühlen. Im Bereich Vertrieb unserer Kollektion achten wir darauf, dass nur ausgewählte Händler unsere Produkte erhalten. Unsere Intention ist, alles auf das Wesentliche zu reduzieren was für uns gute Kleidung ausmacht. Schlichtes Design, besondere Schnitte und vor allem Qualität der Stoffe. Außerdem wollen wir vieles besser machen was uns bisher an manchen Klamotten gestört hat, beispielsweise, dass die Ärmel bei Shirts oft zu weit oder Pullis oftmals zu kurz sind. Die Kollektion ist “erwachsener”, geht in die Fashion- Richtung, trägt aber dennoch einen Hauch von Street. Sie ist für diejenigen gedacht, die Wert auf qualitative Kleidung legen und die Mentalität dahinter fühlen, aufgrund ihrer Originalität selbst mal ein schwarzes Schaf gewesen zu sein.
Wie fühlt es sich an nach so langer Zeit endlich die erste Kollektion auf den Markt zu bringen?
Es war ein Wahnsinnsgefühl die ersten eigenen Muster in der Hand zu halten, teilweise nächtelang gemeinsam über jedes noch so kleine Detail gesprochen zu haben, um das optimale Ergebnis erzielen zu können. Alle Ideen, die langen und intensiven Arbeitsphasen, werden jetzt in „Black Sheep“ dem breiteren Publikum präsentiert. Während dieser Zeit haben wir sehr viel Support von uns nahestehenden Menschen erhalten, es sind Personen auf uns aufmerksam geworden, die – ohne uns näher zu kennen- viel Erfolg auf unserem Weg gewünscht haben. Diese Art der positiven Resonanz ist nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit und wir schätzen jeden Einzelnen, der uns unterstützt hat und uns auch weiterhin unterstützen möchte. Wir freuen uns über jeden Kommentar, positive oder auch einen kritischen, denn nur daran können wir wachsen.
Was können wir in Zukunft von Euch erwarten? Gibt es schon Pläne?
Wir werden auch in Zukunft all unsere Energie und Kreativität zu 100% in OPM stecken. Für uns persönlich ist eine ständige Weiterentwicklung unseres Labels wichtig. Wir alle haben eine Vision, die wir gemeinsam erreichen wollen. Wir werden vermehrt mit eigens entwickelten, unterschiedlichen Grafiken arbeiten und verschiedene Stoffe mit einbeziehen. In Planung ist auch das Zusammenarbeiten mit Künstlern aus den verschiedensten Bereichen. Wir freuen uns sehr und auch ihr könnt gespannt sein. Wir möchten uns auch noch mal ganz herzlich bei 43einhalb für das Interview bedanken und ein dickes Peace nach Fulda
