„Die Schobers“ im Interview

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Simone Schober und Robert Kunz sind eine feste Größe in Fulda, wenn ein chices, festliches oder stylische Outfit durch ein Paar Pumps, Stiefeletten oder Peepoes aufgewertet werden soll. Sie führen den mit viel Leidenschaft und Liebe gestalteten Damenschuh-Laden „Frau Schober“, mit dem sie letztes Jahr aus der Ohmstraße an den Doll umgezogen und so endlich unsere direkten Nachbarn geworden sind. Schon bevor sie uns so „auf die Pelle gerückt“ sind, trafen wir die beiden zu gemeinsamen Mittagspausen, auf ein Bierchen im Löwen oder regelmäßig zu Gemeinschaftszigaretten vor der Tür. Für uns sind es einfach „die Schobers“. Heute wollen wir euch unsere beiden liebenswerten und ein bisschen verrückten Freunde von gegenüber vorstellen.

Schobers-Foto

Liebe Schobers, beschreibt euch doch mal kurz in drei Worten.

Robert: Zicke-Zacke-Hühnerkacke.
Simone: Oooah Mann, Robert! Wenn schon, dann Dackelkacke!
Robert: Jut.

Simone: Juti!

Ihr habt beide lange in Berlin gelebt. Was hat euch bewogen ins wunderschöne, aber deutlich kleinere Fulda umzusiedeln? Schnauze voll, wa?

Simone: Hört sich wahrscheinlich doof an, aber ich wollte „Ruhe“ in mein Leben bringen.
Robert: Jenau!

Was habt ihr in Berlin beruflich gemacht?

Simone: Ich hatte das große Glück meinen Traumberuf Hair&Make-up Artist in einer Festanstellung bei der Sendergruppe ProSiebenSat.1 über 12 Jahre auszuüben.
Robert: „Filmschaffender“ seit fast 20Jahren… In der ungefähren Reihenfolge: Fahrer, Ausstatter für Arztserien, Co-Regisseur für Arztserien, Produktionsleiter einer Arztserie – dann: Kamerabühnenassistent, Kamerabühne Best Boy, Beleuchter, Kameraoperator, Steadicamoperator. Zwischendurch auch mal Tonangler, Construction Liason, Construction Interpreter…

Seid ihr beide gebürtige Fuldaer? Was verbindet ihr mit dieser Stadt?


Simone: Yep, Fulda ist meine Geburtsstadt. Meine Familie stammt knapp 20km außerhalb, aus der beschaulichen Gemeinde Bad Salzschlirf! (Hart an der Grenze zum Vogelsbergkreis. Glück gehabt! Hehe, sorry Kilian!)
Robert: Ich bin Berliner-Südwestberliner-Zehlendorf- Lichterfelder.

Was hat euch dazu bewegt – außer die weltbesten Nachbarn natürlich – mit eurem Geschäft zu uns an den Doll umzusiedeln?


Simone: Ganz ehrlich? Am alten Standort (207 m entfernt!) waren wir etwas „einsam“, geschäftlich gesehen! Der Doll hat so viel zu bieten und entwickelt sich zu einem extrem gemütlichen und schnuckeligen Plätzchen!

In eurem neuen Laden hängen viele Schwarz- Weiß-Fotografien. Was hat es damit auf sich?

Simone: Ein Teil ist Familie und nicht zu vergessen die Familien-Dackel. Im neuen Laden haben wir auch netterweise Fotos von der hier alteingesessenen Bäckerei Sennefelder zur Verfügung gestellt bekommen, denn das finde ich aus persönlichen Gründen sehr wichtig, dass man das„Alte“ zu würdigen weiß und die Räumlichkeiten schätzt, in denen man „hausiert“. Die restlichen Fotos sind tatsächlich Menschen, die wir überhaupt nicht kennen! Auf Berliner Flohmärkten machen sich Entrümpler/Wohnungsauflöser nicht die Mühe Fotos aus den Rahmen zu nehmen und somit kauft man quasi schöne Rahmen mit Erinnerungen fremder Menschen. Sehr interessant und nur zu empfehlen!

Welche Musik läuft bei euch im Laden?


Simone: Wenn ich an der Macht sitze, läuft entweder je nach Stimmung ein RnB/Soul Channel (Tipp via Löwe: Amsterdam Funk Channel) oder Golden Oldies (Tipp: Martini in the Morning) und wenn Deko-Wechsel ansteht sogar mal Country.

Welches Lied wird man NIEMALS bei euch im Laden hören?

Simone: „99 Luftballons“ von Nena, egal ob deutsch oder englisch …never ever ever EVER! Punkt.
Robert: Ich mag alles!
(Simone: Stimmt nicht, ihm fällt’s nur nicht ein! Dafür mir: Irgend so etwas wie Enya oder Mittelalter-/Folk-Rock mit Operngesängen)

Demnächst kann man eure Schuhe auch online bestellen. Was hat euch zu diesem Schritt bewegt?

Simone: Wir wollen die Weltherrschaft im Schuheinzelhandel übernehmen. Muuuaaahahaha! Nein, mal im Ernst, wir würden gerne über den Fuldaer Tellerrand hinaus Shoeaholics erreichen. Ich würde gerne mutiger ordern/bestellen, ausgefallenere Modelle anbieten können und weitere Firmen ins Sortiment aufnehmen. Natürlich gibt es unzählige Onlineshops, aber im Großen&Ganzen hoffen wir, dass die „Frau Schober“-Note beim Kauf vor Ort hier in Fulda genauso beim Online-Shopping rüberkommt und die Kunden merken, dass wir mit Leidenschaft Schuhe verkaufen.

Ihr habt mit Abstand die kreativste und aufwendigste Schaufenster-Dekoration in ganz Hessen. Ist das für euch mehr Arbeit oder mehr Vergnügen? Und wer kommt von euch auf die Ideen, z.B. unzählige Barbies aufzuhängen?

Simone: Vielen Dank für das Kompliment! Jede neue Dekoration ist je nach Aufwand erst einmal vorab Stress pur! Vor allem, weil uns die ein oder andere Dekoration eher kurzfristig einfällt. Wir haben keinen genauen Dekoplan wie manch andere Firmen und die Ideen fallen oft gemeinsam vom Himmel und wir steigern uns von einer kleinen Idee in ein großes Ganzes. Die Reaktionen sind oft das Herrlichste – von „Pfui- Deibel“ bis „OMG!“ ist alles dabei!

Simone, wie bist du ein Spezialist für Damenschuhe geworden?

Simone: Zum „Spezialist“ bin ich nur durch eigenes Tragen und Erfahrung gekommen. Hört sich doof an, aber „früher“ habe ich öfter „Heels“ getragen, allein schon weil ich so klein bin. Unsere Hauptmarke Buffalo hat mir in der Hinsicht all meine modischen und preislichen Wünsche erfüllt. Angefangen mit deren „Cowboy Boots“ über „Plateau-Sneaker“ (ja, ja… habe alles schon mitgemacht! Been there – done that!). Alte Fotos beweisen, dass ich Shoe-Aholic bin und fast ausschließlich Buffalo seltsamerweise! Meine Kunden merken, glaube ich, dass ich voll und ganz überzeugt bin. Im Buffalo-Showroom probiere ich fast alle interessanten Modelle an und entscheide, ob man drin laufen kann oder ob’s ein „Gegurke“ wird. Robert hilft und entscheidet dann mit dem „männlichen“ Blick, der ja auch nicht unerheblich wichtig ist. Sneaker und High-Heels haben Gemeinsamkeiten: Es kommt immer darauf an, was du selbst draus machst!

Vor welchem jährlichen Fuldaer Event ist bei dir tendenziell am meisten Trubel im Laden?


Simone: Ich würde sagen, zum einen der „Ball der Stadt Fulda“ (Faschingszeit) und dann die diversen Schul-Abschlussbälle die mittlerweile sehr aufwendige Ausmaße angenommen haben – zu vergleichen mit den amerikanischen „Prom“-Veranstaltungen.

Welche Frage bekommt ihr am häufigsten von Kunden zu hören?


Simone: Oh, da fällt mir aber nicht nur eine Frage ein! „Wer kann denn in solchen High-Heels laufen?“ oder „Wer trägt denn so was?“ oder „Verkaufen Sie die wirklich?“
Mögliche Antworten:

A: Niemand – ist nur Deko/Spaß!
B: Models, Prostituierte und Transen.
C: Nein – wir sind eine Bäckerei! Brezel gefällig?
D: Tut mir leid, aber die Modewelt interessiert es überhaupt nicht, ob in Fulda Pflastersteine liegen!

Vielen Dank für das Interview, ihr beiden! Wir sehen uns dann später in der Mittagspause!

 

 

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