Was wäre die Sneakerszene nur ohne Blogger? Sie bringen die ersten Bilder ins Web, beurteilen, loben und zerreißen Sneaker, bevor sie überhaupt erhältlich sind. Sie machen das Sneakerding erst richtig interessant. Doch wer steckt eigentlich hinter den vielen URLs? In unserem Blog-Feature steht uns in dieser Ausgabe sneakerb0b aus Köln Rede und Antwort.
Hey Bob, für diejenigen, die dich und deinen Blog noch nicht kennen, wer bist du und was findet man auf sneakerb0b.de? Ich bin der Bob, komme aus Köln, bin der perfekte Schwiegersohn und liebe Turnschuhe.
Letzteres findet man auch auf meinem Blog sneakerb0b.de. Wann und wie bist du zum Bloggen gekommen?
Das müsste jetzt schon über 10 Jahre her sein. Blogs waren neu und noch nicht so bekannt und irgend- wie fand ich so ein Online-Tagebuch interessant. So habe ich angefangen, einfach das zu posten, was mir gefallen hat. Dazu zählten natürlich auch Schuhe. Irgendwann habe ich gemerkt, dass auch andere Leute Gefallen an meinen Interessen hatten und so kam eins zum anderen. Den aktuellen Blog sneakerb0b.de schreibe ich seit ca. 2008.
Wie entstand der Name „sneakerb0b“?
Nennt dich eigentlich irgendjemand bei deinem richtigen Namen? Ich versuch mich mal kurz zu fassen. Angefangen hat alles mit BONESAW, einer Death-Metal-Band von ein paar sehr guten Freunden. Da ich mit Metal nicht viel am Hut hatte, wir aber trotzdem viel Scheiß zusammen gemacht haben, wurde ich zum Best Friend of Bo- nesaw … BFOB. Da BFOB scheiße klingt, wurde BOB daraus. Immer mehr Leute nannten mich dann Bob … Freunde, die Eltern von Freunden, Lehrer … und mein richtiger Name war irgendwann fast vergessen. Nur auf dem Amt brauch ich ihn noch. Im Internet wurde mein Nick dann b0b, da der Name ohne null schon meistens weg war. Da auch leider b0b als Domain schon besetzt war, habe ich eigentlich relativ spontan das Wort „sneaker“ davorgesetzt … und so entstand sneakerb0b.
Welche Themen finden sich auf deinem Blog? Und wie entscheidest du, welche Themen du behandeln möchtest?
Wie der Name mehr oder weniger verrät, geht es hauptsächlich um Sneaker. Da es aber schon immer mehr ein persönlicher Blog als nur ein rein informativer Sneakerblog war, habe ich natürlich auch Themen, die mich abseits von der Sneakerwelt interessieren. Der Inhalt spiegelt dann einfach das wider, was mich gerade beschäftigt. Dazu gehören z.B. Musik, Fashion, Design oder Elektronik. Für die reinen Sneaker-Relea- ses gibt es eine Unterseite sneakerb0b.de/releases.
Du schreibst auch über die Rubrik Musik. Was ist dein absolutes Lieblingslied?
Hmm … ich lege mich bei so etwas immer ungern fest. Aber wenn es ein Song sein müsste, dann ist es ein Song, der eigentlich immer in irgendwelchen Playlists von mir steckt: REO Speedwagon, „Keep On Loving You“.
Wie dein Name schon sagt, schreibst du vorwiegend über Sneaker und bist auf dem Gebiet auch ein echter Fachmann. Wie würdest du die Sneakerszene zurzeit beschreiben? Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Hat sich überhaupt etwas verändert?
Es hat sich sehr viel verändert. Aber alles ändert sich. Die Sneakerszene war 2013 so groß wie noch nie. Immer mehr Leute interessieren sich plötzlich für Sneaker, die Brands hauen immer mehr Limited- Hype-Collabo-Sneaker raus und Leute geben immer mehr Geld für Turnschuhe aus. Die einen nervt es, die anderen freut es. Ich sehe das relativ entspannt.
Was sind in deinen Augen die Trends der nächsten Zeit?
Retros sind schön und gut (nicht alle natürlich, haha), aber wenn man schon so lange dabei ist, wiederholt sich das meiste. Ich freue mich dann eher auf den ganzen Futureshit wie Boost, Flyknit, ZX FLUX, Hyperfuse usw. Ich glaube und hoffe, dass dort auch der Trend hingeht.
Wir kommen natürlich nicht drum herum: Was sind deine aktuellen Top-5-Sneaker?
In keiner bestimmten Reihenfolge wären es aktuell: adidas Element Refine, Puma x Sneaker Freaker Blaze of Glory, adidas x Mastermind ZX 500, Nike Flyknit Racer – multicolor und der erste Asics x Slam Jam Gel Lyte III.
Welcher ist dein Holy Grail?
Und wie lange suchst du ihn schon? Mein Holy Grail seit sehr langer Zeit ist der Nike „Berlin“ Vandal von Apartment Berlin. Ich hab ihn schon in meiner Größe als Weartest Sample bei eBay gesehen. Aber mehrere Tausend Euros waren mir zu viel für den Schuh.
Gibt es in deiner Sneakersammlung so etwas wie eine „Jugendsünde“? Also einen Sneaker, bei dem du heute überhaupt nicht mehr weißt, warum du ihn damals gekauft hast?
Nicht wirklich eine Sünde, aber anziehen würde ich ihn trotzdem nicht. Den adidas Kobe 2. Mich hat das Design irgendwie interessiert … haha
Unsere Handtuchpartys sind dir ja durch einige Besuche bestens bekannt – wie würdest du eine Handgranate in einem Wort beschreiben?
Filmriss.
Bob, vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!
Cheers!
